Hallo Tuscany
Schön Dich zu lesen.
Also ich hab das seit einiger Zeit- und es ist OK. Das heißt ich fühl mich gar nicht betroffen, ich fühl mich normal. Meine fertile Zeit ist vorüber.
Ich freu mich von Herzen für jeden der Sex hat- auch bis ins sehr hohe Alter wenn Körper und Geist das wollen und hinkriegen.
Jeder Mensch ist halt unterschiedlich. Ich könnte mir im Moment nicht vorstellen Sex haben zu müssen, weder allein noch mit Partner. Ich müsste mich dazu aufraffen, wäre genervt davon weil mir auch ohne dass noch ein Wesen an- oder in mir ist oft vieles schwer fällt. Auch Handlungen sexueller Art vornehmen zu müssen wäre für mich ungefähr so erstrebenswert wie meine Regenrinne zu reinigen oder das Bad zu putzen.
Ich erkenne durchaus wenn jemand attraktiv ist- aber inzwischen würde ich ganz im Ernst wirklich jeden von der Bettkante stoßen. Einfach nur lästig und hmmmmm- wie schreibe ich das jetzt:Völlig unnötig.
Hormone vertrage ich in keiner Form, weder bioidentisch noch schuldmedizinisch.
Ich genieße das Leben so gut es geht im Moment. Sexualität spielt (temporär oder für immer weiß ich nicht) keine Rolle mehr. Das ist mein Weg, hilft Dir @Tuscany jetzt wahrscheinlich nicht wirklich.
Ich kann Dir echt nicht sagen wie man den Spagat schaffen soll selbst keinen Sex (egal in welcher Form) haben zu wollen und seinen Mann dbzgl. zu befriedigen. Wenn die Libido beider Protagonisten so unterschiedlich ausgeprägt ist muss wohl jedes Paar zu einem Entschluss kommen.
Und ich weiß dass viele ältere, langjährige Paare sexlos glücklich sind. Aber eben auch einige nicht. Meine Freundin (Friseurin) meinte mal "9 von 10 Kundinnen Ü-50 haben keinen Bock mehr und sind froh wenn der Gatte einen Diabetes kriegt". Das ist natürlich krass und kann so nicht stehen gelassen werden.
Aber es erklärt eben auch welcher Stress uns Frauen oft auferlegt wird: Zuerst die Pubertät, alles nicht so easy, dann die Rolle als Geliebte, Partnerin, Ehefrau, Mutter, berufstätige Person, dieser Spagat immer, diese Anspannung- und bei all dem natürlich möglichst immer schön den Mann bei Stimmung halten, er hat da ja ein Recht drauf, hat Bedürfnisse und auf die muss man eingehen (warum jetzt genau?). Klar liebt man im positiven Fall seinen Partner, aber ist man deshalb immer verbindlich verpflichtet auf dessen Bedürfnisse eingehen zu müssen- ungeachtet der eigenen Lebensphase, Befindlichkeit, Stimmung?
Ganz ehrlich, ich bin eine Frau, ich bin 55, ich hab keine Lust mehr auf Sex. Ich leide da nicht drunter. Ich erkenne das als eine physiologische Lebensphase an- alles hat seine Zeit. Das ist meine These.
Selbstverständlich anerkenne ich das andere Menschen mit dem Thema anders umgehen. Wie schon geschrieben, Menschen sind individuell.