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 Betreff des Beitrags: Libidomangel, wie geht ihr damit um?
BeitragVerfasst: 24. Januar 2022 10:21 
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NFP-Gräfin

Registriert: 31. Dezember 2006 21:35
Beiträge: 4166
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Ich wünsche mir an dieser Stelle einen Austausch von Betroffenen(mit Libidomangel).
Vielleicht können wir hier noch gute hilfreiche Ideen sammeln, ohne dass es in anderen threads unter geht.

Ich bin selbst seit 2009 in der Menopause nach Ovarektomie. Und hatte bald darauf keine wirkliche Libido mehr. Verzichten wollte ich aber nicht und ich war zu dem Zeitpunkt auch erst knapp 2 Jahre mit meinem Mann zusammen und die Anfangsverliebtheit noch stark. Ich lieb ihn immer noch, aber inzwischen anders, nicht mehr so frisch verliebt.

Wir haben inzwischen Massagen , auch mit erotischer Komponente als Einstieg etabliert, die mich in Schwung bringen. Aber es ist schon auch anders als früher.

Wie sieht es bei euch aus? Ich spreche hier ausdrücklich diejenigen mit wenig bis keiner Libido an, bei denen " normaler Sex wie vorher" nicht mehr ohne Weiteres möglich ist.

Mir ist Sex an sich nicht mehr reizvoll, nur Sex mit meinem Mann. Also hat das bei uns eine starke persönliche Komponente. Ohne Mann wäre ich sexlos wohl auch glücklich, vermute ich.

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Tuscany, neurodivers , 59, mit Mann und 4 erwachsenen Kindern, seit 2009 ohne Eierstöcke


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 Betreff des Beitrags: Re: Libidomangel, wie geht ihr damit um?
BeitragVerfasst: 5. Juli 2022 17:42 
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Kurven-Rätslerin

Registriert: 22. Februar 2011 20:59
Beiträge: 217
NFP seit: 2011, mittlerweile nur noch zum Beobachten
Es ist zwar schon lange her, dass Du hier gepostet hast, aber ich antworte Dir mal. Ich gehöre zwar nicht genau zu der Zielgruppe, die Du ansprichst, aber ich habe immer häufiger seit einem Jahr solche Phasen, mit null Libido. Allerdings bin ich immer noch irgendwie erregbar.
Das heißt, auch wenn ich kein wirkliches Verlangen habe, verabreden wir uns zum Sex. Ich finde Sex einfach schön und wichtig. Und meistens springt dann meine Lust an.
Ich denke, bei mir ist die Ursache eine Mischung aus prämenopausaler Hormonveränderung und seit Monaten andauerndem Stress beruflich. Dazu noch Schlafstörungen.

Ich hab mal meinen freien Testosteronspiegel bestimmen lassen vor einigen Monaten, der war unterirdisch. Seitdem benutze ich Testosteron-Gel. Das gibts nur für Männer, die Dosierung für Frauen habe ich mir zusammengelesen. Auch die Sache mit der Testosteronsubstitution habe ich aus einem Buch, von Sheila de Liz ("Woman on Fire"). Es bewirkt tatsächlich was. Allerdings sehe ich das lediglich als einen Faktor in einem Komplettpaket, bestehend aus Umgang mit Stress, genügend Schlaf, Entspannung, den für mich richtigen Bedingungen für Sex (die muss ich wieder neu herausfinden), Selbstliebe.

Ich weiß nicht, ob Du meine Gedanken hilfreich findest. Ich finde es aber toll, dass Du dieses Thema aufgebracht hast, denn dieser Libidomangel kann ganz schön belastend sein. Ich finde es gut, sich darüber auszutauschen.

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 Betreff des Beitrags: Re: Libidomangel, wie geht ihr damit um?
BeitragVerfasst: 5. Juli 2022 18:35 
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Kurven-Rätslerin

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Beiträge: 454
NFP seit: März 2008
Mich beschäftigt das Thema auch gerade und ich versuche in den nächsten Tagen mal mehr zu schreiben.

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Man sollte keine Dummheit zweimal begehen, die Auswahl ist schließlich groß genug.
(Jean-Paul Sartre)
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 Betreff des Beitrags: Re: Libidomangel, wie geht ihr damit um?
BeitragVerfasst: 8. Juli 2022 12:05 
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Kurven-Rätslerin

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Beiträge: 261
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NFP seit: 02/13
Ich pinne mich auch hier an.
Die Punkte von cielle kann ich alle unterschreiben - mangels Druck habe ich mich mit Lösungen allerdings noch nicht beschäftigt. Ich lebe diesbezüglich eigentlich meistens ganz zufrieden - bis der Gedanke hochkommt, dass das auch schon mal anders war und ich mich vielleicht doch mal mit Verbesserungsmöglichkeiten beschäftigen sollte ... (Mann fände das vermutlich auch gut :-) ).

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Ich glaube nicht, dass derselbe Gott, der uns Sinne, Vernunft und Verstand gab, uns ihren Gebrauch verbieten wollte. [Galileo Galilei]

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 Betreff des Beitrags: Re: Libidomangel, wie geht ihr damit um?
BeitragVerfasst: 8. Juli 2022 12:20 
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NFP-Gräfin

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NFP seit: 1989-2008
Testosteron Gel klingt gut, könnte ich mal probieren, gibt es das rezeptfrei?


Wir verabreden uns auch ca 1x pro Woche. Nicht immer am gleichen Tag aber fast immer am Nachmittag. Da geht es bei mir noch am Ehesten. Früh und vormittags sind meine körperlichen Beschwerden meist stärker und abends bin ich körperlich oft müde.

Bekannte erzählte neulich, sie würden vorher gemeinsam Pornos schauen, funktioniert bei ihnen gut, aber für uns passt das nicht so, wir mögen beide keine Pornos.

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Tuscany, neurodivers , 59, mit Mann und 4 erwachsenen Kindern, seit 2009 ohne Eierstöcke


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 Betreff des Beitrags: Re: Libidomangel, wie geht ihr damit um?
BeitragVerfasst: 9. Juli 2022 19:25 
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Kurven-Rätslerin

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Hallo Tuscany *sonne* *winke* Schön Dich zu lesen.

Also ich hab das seit einiger Zeit- und es ist OK. Das heißt ich fühl mich gar nicht betroffen, ich fühl mich normal. Meine fertile Zeit ist vorüber.

Ich freu mich von Herzen für jeden der Sex hat- auch bis ins sehr hohe Alter wenn Körper und Geist das wollen und hinkriegen.

Jeder Mensch ist halt unterschiedlich. Ich könnte mir im Moment nicht vorstellen Sex haben zu müssen, weder allein noch mit Partner. Ich müsste mich dazu aufraffen, wäre genervt davon weil mir auch ohne dass noch ein Wesen an- oder in mir ist oft vieles schwer fällt. Auch Handlungen sexueller Art vornehmen zu müssen wäre für mich ungefähr so erstrebenswert wie meine Regenrinne zu reinigen oder das Bad zu putzen.

Ich erkenne durchaus wenn jemand attraktiv ist- aber inzwischen würde ich ganz im Ernst wirklich jeden von der Bettkante stoßen. Einfach nur lästig und hmmmmm- wie schreibe ich das jetzt:Völlig unnötig.

Hormone vertrage ich in keiner Form, weder bioidentisch noch schuldmedizinisch.

Ich genieße das Leben so gut es geht im Moment. Sexualität spielt (temporär oder für immer weiß ich nicht) keine Rolle mehr. Das ist mein Weg, hilft Dir @Tuscany jetzt wahrscheinlich nicht wirklich.

Ich kann Dir echt nicht sagen wie man den Spagat schaffen soll selbst keinen Sex (egal in welcher Form) haben zu wollen und seinen Mann dbzgl. zu befriedigen. Wenn die Libido beider Protagonisten so unterschiedlich ausgeprägt ist muss wohl jedes Paar zu einem Entschluss kommen.

Und ich weiß dass viele ältere, langjährige Paare sexlos glücklich sind. Aber eben auch einige nicht. Meine Freundin (Friseurin) meinte mal "9 von 10 Kundinnen Ü-50 haben keinen Bock mehr und sind froh wenn der Gatte einen Diabetes kriegt". Das ist natürlich krass und kann so nicht stehen gelassen werden.

Aber es erklärt eben auch welcher Stress uns Frauen oft auferlegt wird: Zuerst die Pubertät, alles nicht so easy, dann die Rolle als Geliebte, Partnerin, Ehefrau, Mutter, berufstätige Person, dieser Spagat immer, diese Anspannung- und bei all dem natürlich möglichst immer schön den Mann bei Stimmung halten, er hat da ja ein Recht drauf, hat Bedürfnisse und auf die muss man eingehen (warum jetzt genau?). Klar liebt man im positiven Fall seinen Partner, aber ist man deshalb immer verbindlich verpflichtet auf dessen Bedürfnisse eingehen zu müssen- ungeachtet der eigenen Lebensphase, Befindlichkeit, Stimmung?

Ganz ehrlich, ich bin eine Frau, ich bin 55, ich hab keine Lust mehr auf Sex. Ich leide da nicht drunter. Ich erkenne das als eine physiologische Lebensphase an- alles hat seine Zeit. Das ist meine These. *zustimm* Selbstverständlich anerkenne ich das andere Menschen mit dem Thema anders umgehen. Wie schon geschrieben, Menschen sind individuell.

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Wer in sich ruht, muss niemandem etwas beweisen. Wer um seinen Wert weiß, braucht keine Bestätigung. Wer seine Größe kennt, lässt den anderen die ihre.

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 Betreff des Beitrags: Re: Libidomangel, wie geht ihr damit um?
BeitragVerfasst: 10. Juli 2022 06:05 
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Kurven-Rätslerin

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Tuscany hat geschrieben:
Testosteron Gel klingt gut, könnte ich mal probieren, gibt es das rezeptfrei?



Nein, gibt es nicht, jedenfalls nicht in Deutschland. Es gibt auch nur das Präparat für Männer, das bei Frauen nur als sog. "Off-Label-Use" verordnet werden kann. D. h., frau muss es selbst bezahlen, wird von der Kasse nicht übernommen. Einen Versuch ist es aber wirklich wert.
Gerade habe ich dieses hier gefunden: https://www.pharmazeutische-zeitung.de/ ... hlenswert/ oder auch hier: https://www.hormonspezialisten.de/sexua ... bei-frauen

Die Indikation zur Testosteronbehandlung gegen Libidoverlust bei postmenopausalen Frauen gibt es wohl schon länger. Ich kann Dir nur raten, mit dem/der Gyn Deines Vertrauens zu sprechen.

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 Betreff des Beitrags: Re: Libidomangel, wie geht ihr damit um?
BeitragVerfasst: 10. Juli 2022 06:25 
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Kurven-Rätslerin

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Fluffi hat geschrieben:
Aber es erklärt eben auch welcher Stress uns Frauen oft auferlegt wird: Zuerst die Pubertät, alles nicht so easy, dann die Rolle als Geliebte, Partnerin, Ehefrau, Mutter, berufstätige Person, dieser Spagat immer, diese Anspannung- und bei all dem natürlich möglichst immer schön den Mann bei Stimmung halten, er hat da ja ein Recht drauf, hat Bedürfnisse und auf die muss man eingehen (warum jetzt genau?). Klar liebt man im positiven Fall seinen Partner, aber ist man deshalb immer verbindlich verpflichtet auf dessen Bedürfnisse eingehen zu müssen- ungeachtet der eigenen Lebensphase, Befindlichkeit, Stimmung?

Ganz ehrlich, ich bin eine Frau, ich bin 55, ich hab keine Lust mehr auf Sex. Ich leide da nicht drunter. Ich erkenne das als eine physiologische Lebensphase an- alles hat seine Zeit. Das ist meine These. *zustimm* Selbstverständlich anerkenne ich das andere Menschen mit dem Thema anders umgehen. Wie schon geschrieben, Menschen sind individuell.


Danke für dieses offene Statement! Ich meine Deinen ganzen Post, hab mir zum Zitieren aber den Teil rausgegriffen, der mich gerade am meisten betrifft. Es ist tatsächlich dieser Spagat, der mich schafft. Zusätzlich zu der hormonellen Lebensphase.
Und ja, wenn ich ehrlich bin, habe ich schon auch viel die Bedürfnisse meines Mannes im Hinterkopf vor meinen eigenen. Zum Glück ist er sehr verständnisvoll. Wir hatten auch schon Phasen, da war es genau andersrum, wo seine Lust längere Zeit am Boden war. Momentan ist er in einer viel entspannteren Arbeitssituation als ich - als wir beide etwa gleich viel eingespannt waren, waren wir mehr auf einem Level mit der Lust.

Ich leide halt schon drunter, unter meinem Lustverlust. Mir fehlt ein entscheidender Teil der Beziehung. Ich kann viel damit anfangen, dass Du schreibst, Du hast halt jetzt keine Lust mehr auf Sex, und aus. Das hat was Befreiendes!

Nur, ganz ohne würde unsere Beziehung hier ernsthaft Schaden nehmen, und das nicht nur von seiner Seite aus. Deshalb treibt mich das ja so um. Und Sex war für mich noch nie ausschließlich an Fertilität bzw. die fertile Lebensphase gebunden. Da denke ich anders als Du.

Toll, wie klar Du bist in Deinem Gefühl für Dich!

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 Betreff des Beitrags: Re: Libidomangel, wie geht ihr damit um?
BeitragVerfasst: 10. Juli 2022 06:38 
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Kurven-Rätslerin

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[quote="Tuscany"

Bekannte erzählte neulich, sie würden vorher gemeinsam Pornos schauen, funktioniert bei ihnen gut, aber für uns passt das nicht so, wir mögen beide keine Pornos.[/quote]

Hatte ich tatsächlich auch schon mal überlegt, aber ... nee, da gibt es so viel geschmackloses Zeug, und bis man sich da durchgefunden hat ...

Also, was bei mir auch tatsächlich gut geht, ist Sex tagsüber. Das ist nur leider sehr selten umsetzbar.

Und: Veränderung der Routine. Also nicht erst im Bett anfangen. Und eventuell gar nicht Sex im Bett (auch das hier nur selten zu realisieren - hier lebt immer noch ein Halberwachsener mit im Haushalt :oops: ).

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 Betreff des Beitrags: Re: Libidomangel, wie geht ihr damit um?
BeitragVerfasst: 10. Juli 2022 07:12 
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Kurven-Rätslerin

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cielle13 hat geschrieben:
Fluffi hat geschrieben:
Aber es erklärt eben auch welcher Stress uns Frauen oft auferlegt wird: Zuerst die Pubertät, alles nicht so easy, dann die Rolle als Geliebte, Partnerin, Ehefrau, Mutter, berufstätige Person, dieser Spagat immer, diese Anspannung- und bei all dem natürlich möglichst immer schön den Mann bei Stimmung halten, er hat da ja ein Recht drauf, hat Bedürfnisse und auf die muss man eingehen (warum jetzt genau?). Klar liebt man im positiven Fall seinen Partner, aber ist man deshalb immer verbindlich verpflichtet auf dessen Bedürfnisse eingehen zu müssen- ungeachtet der eigenen Lebensphase, Befindlichkeit, Stimmung?

Ganz ehrlich, ich bin eine Frau, ich bin 55, ich hab keine Lust mehr auf Sex. Ich leide da nicht drunter. Ich erkenne das als eine physiologische Lebensphase an- alles hat seine Zeit. Das ist meine These. *zustimm* Selbstverständlich anerkenne ich das andere Menschen mit dem Thema anders umgehen. Wie schon geschrieben, Menschen sind individuell.


Danke für dieses offene Statement! Ich meine Deinen ganzen Post, hab mir zum Zitieren aber den Teil rausgegriffen, der mich gerade am meisten betrifft. Es ist tatsächlich dieser Spagat, der mich schafft. Zusätzlich zu der hormonellen Lebensphase.
Und ja, wenn ich ehrlich bin, habe ich schon auch viel die Bedürfnisse meines Mannes im Hinterkopf vor meinen eigenen. Zum Glück ist er sehr verständnisvoll. Wir hatten auch schon Phasen, da war es genau andersrum, wo seine Lust längere Zeit am Boden war. Momentan ist er in einer viel entspannteren Arbeitssituation als ich - als wir beide etwa gleich viel eingespannt waren, waren wir mehr auf einem Level mit der Lust.

Ich leide halt schon drunter, unter meinem Lustverlust. Mir fehlt ein entscheidender Teil der Beziehung. Ich kann viel damit anfangen, dass Du schreibst, Du hast halt jetzt keine Lust mehr auf Sex, und aus. Das hat was Befreiendes!

Nur, ganz ohne würde unsere Beziehung hier ernsthaft Schaden nehmen, und das nicht nur von seiner Seite aus. Deshalb treibt mich das ja so um. Und Sex war für mich noch nie ausschließlich an Fertilität bzw. die fertile Lebensphase gebunden. Da denke ich anders als Du.

Toll, wie klar Du bist in Deinem Gefühl für Dich!


Das war nicht immer so.... Das interessante ist ja- mit der Zeit nimmt man vieles hin was nicht mehr so ist wie es mal war. Und wenn dann noch körperliche Einschränkungen hinzukommen dann fällt das was nicht überlebensnotwendig ist einfach hinten runter weil schlicht überhaupt keine Energie für sowas da ist.

Ich möchte nochmal darauf eingehen welche Bedeutung für mich der Sex hatte weil ich das vielleicht ein wenig kurz beleuchtet habe und so der Eindruck entstehen könnte für mich sei derselbe halt notwendig gewesen um die Art zu erhalten.

Sex war für mich natürlich auch ein Instrument um die Innigkeit und Liebe die in unserer Partnerschaft herrscht zu "erfrischen", oder anders gesagt: Kreativ zum Ausdruck zu bringen. Aber im Laufe der Jahre rückten andere Wichtigkeiten ins Blickfeld um das Band unserer Liebe zu erhalten und zu stärken. Das Füreinander da sein in schlimmen Krisen, Tod, Krankheit, Trauer.

Die Nähe, die Vertrautheit, die Freude und natürlich auch die Dankbarkeit mit meinem Partner zusammen sein zu dürfen. Das sind sehr tiefe Empfindungen die uns zumindest über den Verlust von Vielem (es verschwindet ja durchaus nicht nur die Libido) nicht nur hinweg zu trösten. Ich glaube das was wir jetzt haben ist für uns persönlich unser "next level".

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 Betreff des Beitrags: Re: Libidomangel, wie geht ihr damit um?
BeitragVerfasst: 10. Juli 2022 15:08 
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Kurven-Rätslerin

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NFP seit: 2011, mittlerweile nur noch zum Beobachten
Wow, Fluffi, das ist wirklich gehaltvoll, was Du da schreibst. Ja, kann ich nachvollziehen, dass wenn noch mehr von allem anderen auf einen kommt, die sexuelle Lust das am wenigsten Wichtigste werden kann.

Das mit dem "next level" gefällt mir.

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 Betreff des Beitrags: Re: Libidomangel, wie geht ihr damit um?
BeitragVerfasst: 24. Juli 2022 17:46 
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NFP-Gräfin

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Ich hab da auch drüber nachgedacht, ob ich nicht mehr will, aber soweit bin ich noch nicht. Dazu gibt es mir noch zuviel(im Zusammensein mit meinem Mann) Mein Mann und ich haben eben diese spezielle Geschichte, dass wir uns recht spät kennengelernt haben und in vorigen Beziehungen war das sexuelle für uns beide jeweils eher frustrierend gewesen, mein Mann hatte mehr als 15 Jahre gar keinen Sex in seiner vorigen Ehe. Also war da doch ziemlich Nachholebedarf bei uns beiden. Dann wurde bei mir vor 14 Jahren, 1 Jahr, nachdem wir zusammenkamen Brustkrebs festgestellt, mit OP, Chemo, Eierstockentfernung und den daraus entstandenen Folgen. Es hat uns auch über die Zeiten getragen, dass wir trotz alledem immer zusammen gekommen sind. Auch in der Zeit, als wegen Medikamenten(bei mir) alles noch schwieriger wurde, als ohnehin schon. Es war immer unsere Insel, die wir uns trotz allem erhalten haben. Jetzt ist mein Mann 72, er hatte eine Leistenbruch OP und auch bei ihm gibt es jetzt paar Probleme, nicht mit der Libido, sondern mit der Potenz. Und wieder ist es eine Aufgabe, damit klar zu kommen und Wege zu finden, wenn wir es denn wollen und noch wollen wir es.
Das es immer wieder Wege für uns gegeben hat, bedeutet uns sehr viel. In diesem Threadhabe ich mal vor paar Jahren berichtet, als es für mich besonders schwierig war, es stellte sich später heraus, dass dies an einem Medikament ( Prophylaxe gegen Migräne) lag, was ich dann absetzte.

Für mich hat sich krankheitsbedingt in den letzten 15 Jahren sehr viel verändert im Leben, ich habe auch viele Möglichkeiten verloren, durch körperliche Behinderung und fortschreitende Beeinträchtigung. Manchmal denke ich, dass von der Person, die ich mal war, Vieles nicht mehr da ist. Vielleicht ist es mir deswegen besonders wertvoll, manches lieb Gewonnene doch noch zu behalten, aber zu wandeln und fortzuführen auf neuen Wegen. Das hat auch nichts mit erzwingen zu tun, sondern mit wachsen lassen.

Körperlichkeit und Berührung empfinde ich auch als sehr tröstlich und heilsam, meine Schmerzen treten oft eine Weile in den Hintergrund und ich kann noch ein bisschen schweben manchmal. :verliebt: und mich verlieren in intensiven Empfindungen, die mein kranker Körper doch noch hervorzubringen vermag

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Tuscany, neurodivers , 59, mit Mann und 4 erwachsenen Kindern, seit 2009 ohne Eierstöcke


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 Betreff des Beitrags: Re: Libidomangel, wie geht ihr damit um?
BeitragVerfasst: 28. Juli 2022 13:31 
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Kurven-Rätslerin

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NFP seit: 2011, mittlerweile nur noch zum Beobachten
Liebe Tuscany,
ich finde, Du drückst das sehr schön aus. Es ist wohl immer wieder ein Weg, ein gemeinsamer, mit diesen Veränderungen fertig zu werden. Geimeinsam was am Liebesleben zu ändern, vielleicht was Neues zu probieren, oder einfach sich mehr Zeit zu lassen.
Ich würde auch nicht so schnell vom Sex lassen wollen, weil es eben, wie Du schreibst, eine liebgewordene gemeinsame Sache ist, wichtig für die Beziehung, finde ich zumindest.

Was ich schon mal für mich herausgefunden habe: Ich brauche ZEIT, um warmzulaufen. Und ich muss frei von dem Druck sein können, unbedingt zum Höhepunkt zu kommen. Mein Liebster tut sehr viel dafür, damit ich den erreiche, und ist dann enttäuscht, wenn´s nicht klappt. Und es klappt halt nicht immer, was total in Ordnung ist für mich. Natürlich möchte ich hin und wieder schon mal einen Orgasmus haben, aber oft finde ich alles andere, das ganze Liebesspiel, unseren Kontakt, auch zutiefst befriedigend. Darüber haben wir geredet. Trotzdem setze ich mich manchmal noch selbst unter Druck, und dann geht natürlich gar nichts mehr.

Ich versuche auch gerade, einen Termin bei meiner Gyn zu bekommen, weil die komplette Palette meiner Empfindungen in der Vulva und an der Klitoris total anders ist als ich das noch vor einigen Monaten kannte. Zum Teil weniger und zum Teil so empfindlich, dass jede Berührung unangenehm intensiv ist. Ich denke ja, ich könnte ein bisschen Östrogen lokal brauchen. Ich habe gelesen, dass alleine das schon helfen könnte.

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 Betreff des Beitrags: Re: Libidomangel, wie geht ihr damit um?
BeitragVerfasst: 1. August 2022 17:15 
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Kurven-Rätslerin

Registriert: 15. August 2007 10:51
Beiträge: 319
Ich schleiche schon sehr lange um diesen Thread herum, denn mir geht es genau wie Fluffi, ich hab mich aber nicht getraut, das hier zu thematisieren, weil es Dir, Tuscany, ja nun so überhaupt nicht weiterhilft. Aber Fluffi hat es wirklich sehr gut und treffend beschrieben: Meine fertile Zeit ist vorüber. Ich brauch das nicht mehr. Ich will das nicht mehr. Ich will nichts und niemanden mehr in mir drin haben, und mit Abstand betrachtet erscheint mir der Geschlechtsakt geradezu absurd. Für mich stellt meine derzeitige Situation also keinen "Mangel" dar, und ich finde es super, dass Fluffi das hier thematisiert hat. Nicht, um anderen abzusprechen, auch im *hust* fortgeschrittenen Alter noch Sex zu haben, sondern um es als eine valide Option zu benennen, die nun, da wir älteren Frauen uns das Recht auf Sex, Lust und Ekstase erkämpft haben, ein bisschen unter die Räder gekommen zu sein scheint. Man sollte Sex haben dürfen, man sollte aber auch keinen Sex haben dürfen.

Masturbieren tue ich allerdings schon noch, aber ausschließlich als Einschlafhilfe. Es gibt nichts Wirkungsvolleres, um das Blut aus dem Kopf zu bekommen, wenn ich wach liege und die Gedanken kreisen. Klappt absolut zuverlässig bei mir.


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 Betreff des Beitrags: Re: Libidomangel, wie geht ihr damit um?
BeitragVerfasst: 1. August 2022 18:03 
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Kurven-Rätslerin

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Ich bin eine von denjenigen, die ihre Libido vermissen, wenn sie nicht da ist.

Mir fehlt tatsächlich ein Teil meiner Weiblichkeit ohne Libido und ich habe noch keine (passende) Form gefunden, um diesen fehlenden Teil zu ersetzen.
In anderen Bereichen, sowohl im körperlichen als auch mentalen Bereich gelingt mir das wesentlich besser. Dass ich nicht mehr aussehe wie 20 und mich trotzdem wohlfühle, dass ich eher menschliche Kontakte statt geschlechtliche suche oder eingehe - das sind unter anderem so Punkte , an denen es geht, ohne dass eine Weiblichkeit verloren geht bzw wo sie durch etwas ersetzt wird, mit dem ich gut klarkomme.

Ich glaube auch daran, dass das, was mir dann fehlt, durch anderes ausgefüllt werden kann. Im Moment bin ich aber noch nicht an dem Punkt, an dem ich dafür Ersatz habe oder mir einen vorstellen kann oder will.
Deshalb freue ich mich regelmäßig, wenn meine Libido doch mal wieder aus der Versenkung auftaucht... *lach*

Meine Beziehung gibt es aber zurzeit auch nicht her, dass wir da gemeinsam einen Weg suchen, was den geteilten Bereich betrifft.
Möglich, dass das ein zusätzlicher Grund ist, dass mir ein kompletter Abschied schwerfallen würde.

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