Myriamme hat geschrieben:
Hallo Hörnchen,
mir wurden ebenfalls die Eierstöcke entfernt, wegen Krebs. Ich komme schon klar, kann es aber nicht "empfehlen", gerade, wenn du keine Hormone zum Ausgleich nehmen kannst.
Danke für deine Erfahrung!
Es ist wichtig, auch die kritischeren Stimmen zu hören, deswegen wollte ich mich ja auch hier erkundigen. Ich nehme die Entscheidung nicht auf die leichte Schulter und will mich erst gut informieren, da es eben doch ein starker Einschnitt ist.
Myriamme hat geschrieben:
Mir fallen zu deinen Schmerzen noch ein paar Ideen ein - falls du genug von Tipps hast, die du sicher schon von allen Seiten bekommen hast, bitte überlesen. Ich kenne ähnliche Schmerzen, wie du sie beschreibst (sicher krebs-/narbenbedingt bei mir und zum Glück nur alle paar Wochen), und auf Ibuprofen könnte ich da, wie du auch sagst, sicher nicht warten. Ich habe Tropfen, die mir innerhalb weniger Minuten dagegen helfen. Es gibt auch Schmerzmittel, die du dir spritzen könntest, oder Zäpfchen. Es gibt stationäre Schmerztherapien und das würde ich an deiner Stelle auf jeden Fall versuchen, bevor du dich den Risiken einer künstlichen Menopause aussetzt.
Spritzen sind für mich keine Option, da habe ich eine starke Abneigung. Und nachdem ich mir während meiner KiWu-Behandlung genug Spritzen für mein ganzes Leben setzen musste, will ich das lieber nicht mehr.
Tropfen wären da schon besser, vor allem, weil man die immer dabei haben und mal schnell unterwegs nehmen könnte, wenn der Krampf gerade dann kommt – das ist nämlich etwas, was es schwierig macht, mit so etwas wie Wärmflasche oder eben Zäpfchen dagegen zu arbeiten, denn ich habe unterwegs einfach nicht die Möglichkeit, das schnell anzuwenden. Welche Tropfen hast du denn? Gibt es die in der Apotheke?
Myriamme hat geschrieben:
Ich habe im Zusammenhang mit Östrogenmangel/-überschuss schon von krampfartigen Schmerzen gehört, das wurde bei dir aber schon geprüft? Welche Untersuchungen hast du schon durchführen lassen? Weißt du, was da genau bei dir krampft? Wenn es zB die Eileiter oder die Gebärmutter wären, könnte man auf die ja problemlos verzichten, ohne die Hormonsituation durcheinanderzubringen. Also als Idee: Könnte man etwas anderes entfernen als die Eierstöcke?
Ich hatte auch einige Monate Schmerzen unklaren Ursprungs, die im Nachhinein betrachtet wohl an falsch eingestellten Hormonen lagen. Da kam kein Arzt drauf, ich habe es mir aus Berichten aus Selbsthilfegruppen zusammengereimt und habe bis heute keine wirkliche Erklärung dafür, außer, dass sie eben nach Dosisänderung weg waren. Das würde ich ebenfalls als ständiges unterschwelliges Krampfgefühl beschreiben - bei mir war es Progesteronmangel (!). Das könntest du leicht testen und sofort wieder absetzen, wenn es die Beschwerden tatsächlich verschlimmert.
Östrogen könntest du ja eventuell nach der Ovarektomie ersetzen. Manchen reicht das, mir ging es nur mit Östrogen überhaupt nicht gut.
Meine Hormone wurden ja während der KiWu-Behandlung gecheckt, und da war alles in Ordnung. Im Rahmen der Untersuchungen wurde eh auch geschaut, ob man eine Ursache für die Krämpfe finden konnte, da meine Ärztin damals (in den USA, jetzt sind wir ja wieder in D) überlegt hatte, ob da vielleicht ein Zusammenhand zwischen Krämpfen bzw. der rätselhaften Ursache und der (unerklärlichen) Unfruchtbarkeit bestehen könnte. Bei mir wurde quasi alles mal gut durchgeprüft, auch die Durchlässigkeit der Eileiter, ob Zysten existieren, ob Polypen oder andere Abnormalitäten in der Gebärmutter sind und und und.
Es wurde NICHTS gefunden.
Alle Hormone normal, Östrogen top, Progesteron top, alles im grünen Bereich. Unfruchtbarkeit daher auch ungeklärt, ebenso wie die Ursache für die Krämpfe.
Und ich reagiere definitiv sehr, sehr heftig auf künstlich zugeführtes Progesteron (in Form der Pille z.B.), das konnte ich glasklar in dem Monat erkennen, als ich für die KiWu-Behandlung die Pille nehmen musste. Ich hatte schlagartig wieder 7 oder mehr Krämpfe pro Tag, und es ging mir absolut dreckig. Mein Körper mag also wirklich, wirklich kein Progesteron, und anscheinend eben nicht mal mein eigenes.
Was genau bei mir krampft ist schwer zu sagen. Ich dachte lange Zeit, es ist die Gebärmutter, aber ich glaube, dass der Ursprung der Schmerzen eher links daneben liegt. Was ich beobachten kann, ist, dass die Krämpfe irgendwie von links der GM ausgehen, und von dort aus in den gesamten Unterleib ausstrahlen, sodass ich dann eben bei fortgeschrittenen Krämpfen kaum noch sagen, was genau weh tut, weil alles irgendwie krampft und schmerzt, inklusive unterem Rücken. Wärme hilft, wenn auch nur bedingt.
Ob das nun der linke Eileiter ist, der da krampft? Keine Ahnung. Ich weiß auch nicht, wie ich das rausfinden könnte.
Ich hatte auch schon überlegt, ob es der Muskel ist, der dort krampft (einer der lateralen Hüftmuskeln), aber das bringt mich auch nicht wirklich weiter, denn die Tatsache bleibt, dass die Schmerzen zyklisch auftreten, also definitiv ein hormoneller Zusammenhang besteht. Meine Recherchen brachten mich auch schon dahin, dass es an der Durchblutung bzw. Sauerstoffversorgung liegen könnte, da sich in dem Bereich tatsächlich durch den Wechsel der Hormone von Östrogen auf Progesteron etwas verändert (in der HL ist die Durchblutung träger bzw. werden bestimmte Regionen eben nicht mehr so gut mit Sauerstoff versorgt). Nur beantwortet das auch nicht die Frage, wie man das nun lösen kann.
Ich weiß auch gar nicht, wie ich beschreiben soll, wie unglaublich erschöpft und verzweifelt ich bin im Hinblick auf Zusammenarbeit mit Ärzten, was die Ursachensuche angeht. Ich habe jahrelang versucht, medizinisch herauszufinden, was da los ist, und was ich tun kann, um wieder mehr Lebensqualität zu bekommen, und ich wurde und wurde einfach nicht ernst genommen. Das reichte von einem Arzt, der mir an den Kopf knallte, das sei psychosomatisch (euphemistisch für: das bilden Sie sich ein) zu einem, der meinte, ich solle doch einfach starke Schmerzmittel schlucken, und als ich meinte, da freut sich ja meine Leber, er dann süffisant meinte: "Das dauert schon ein bisschen, bis man sich die Leber ruiniert." Ich wurde belächelt, aus der Praxis geschoben, abgewunken, mit Platitüden abgespeist, noch und nöcher.
Wenn ich jetzt daran denke, noch einmal einen Anlauf zu starten, sei es in Richtung Schmerztherapie oder anderes, möchte ich mich am liebsten in die Ecke verkriechen und heulen. Ich kann nicht mehr. Ich bin es so leid, von Arzt zu Arzt zu rennen und nur Achselzucken und ein müdes Lächeln zu ernten.
Ach ja, ich habe bei Verdauungstrakt auch alles durchchecken lassen, inklusive Darmspiegelung, da ich dachte, dass dort vielleicht ein Zusammenhang besteht (ich bekomme nämlich in der HL auch fast jedes Mal nach Stuhlgang einen Krampf, das scheint also auch ein Auslöser zu sein), aber auch dort ist alles in Ordnung.
Myriamme hat geschrieben:
Eine Idee noch: Ich finde es sehr auffällig, dass deine Krämpfe durch vegane Ernährung besser wurden. Nahrungsmittelunverträglichkeiten und Allergien können je nach Zyklusstand deutlichere Symptome machen. Vielleicht ist da noch was dabei, was du nicht gut verträgst? Oder das Phytoöstrogen im Soja, falls du das regelmäßig isst, bekommt dir gut - also doch eventuell Östrogenmangel?
Ich hatte auch mal drei Monate zur veganen Ernährung glutenfrei gelebt, aber das hat z.B. keinen Unterschied gemacht. Eine Unverträglichkeit in dem Bereich kann ich also ausschließen. Allergien habe ich sonst keine, nur eine Fruchtzuckerunverträglichkeit wurde mal vor vielen Jahren festgestellt, da ich aber eh sehr zuckerarm lebe und kaum Süßigkeiten esse (auch bei Obst bin ich vorsichtig), kann das also auch nicht der Grund sein. Ansonsten wären mir keine Unverträglichkeiten bekannt ...
Ich müsste mal schauen, ob es mir besser geht, wenn ich mehr Sojaprodukte esse, das habe ich noch nicht gezielt ausprobiert.