Ich habe "schon immer" massive Einschlafprobleme und dass ich vom Biorhythmus her eine Eule bin, hat es nie besser gemacht.
Was mir geholfen hat war:
Abkehr von diesen ganzen üblichen Tipps wie "Ruhe reinbringen" und "Rituale" und "Schlafhygiene" und "keine Bildschirme mehr" (oder aufregende Bücher, meine Schlafprobleme sind älter als Smartphones

). Ich hab wirklich alles durch, Atemtechniken, Meditation, autogenes Training, Traumreisen, progressive Muskelentspannung und whatnot. Hilft nichts, oft eher im Gegenteil. Nochmal aufstehen wäre fatal, ich bin grundsätzlich eben eher fit nachts und mache dann locker die Nacht durch. In extrem schlimmen Zeiten habe ich auch schon Schlafmittel genommen, da reichte dann eine halbe Tablette aus.
Ich habe irgendwann beschlossen, ich muss den Fokus vom "nicht einschlafen können" weg bekommen. Damals habe ich angefangen, Hörbücher zu hören, das war ein großer Schritt in die richtige Richtung. Nicht jedes Hörbuch ging zum Einschlafen, ich musste den/die Sprecher*in mögen, es durfte nicht zu spannend sein, aber auch nicht so langweilig, dass ich mich geärgert habe. Aber der grundsätzliche Ansatz war: Ich fülle die Zeit, die ich nicht schlafen kann mit etwas einigermaßen sinnvollem und konzentriere mich nicht darauf, dass ich nicht einschlafen kann und das aber so dringend muss jetzt. Dann habe ich am Ende eben nur drei Stunden geschlafen, aber dafür habe ich das Buch gehört - das geht auch viel in Richtung "Akzeptanz".
Was ich irgendwann auch festgestellt habe: Ich schlafe extrem gut vorm Fernseher bei bestimmten Programmen ein und auch durch (würde ich mich aber fernseh-müde aufraffen, ins Bett zu gehen, wäre ich wieder wach, bis ich dort ankäme). Das habe ich in sehr harten Phasen ebenfalls genutzt und bin bewusst im Wohnzimmer auf der Couch weg geduselt bzw nutze das bis heute.
Daraus abgeleitet und danke Smartphone und Bildschirm im Bett wurden die Hörbücher inzwischen von Fernsehprogramm (und manchmal bestimmten youtube Filmen, adblocker hilft) abgelöst. Ich mache mir in der Regel irgendeine Doku aus der ZDF Mediathek auf die Ohren, die kann man runterladen und das Handy dann in den Flugmodus machen. Auch hier ist der Leitgedanke: "Keine Panik, wenn du nicht schlafen kannst. Dann hast du wenigstens was über Pyramiden gelernt."
Also was ich vor allem sagen will: Einschlaftipps sind oft sehr gleich und gehen in der Regel alle in eine gleiche Richtung. Es kann ein Gedanke sein, sich davon zu lösen und das genaue Gegenteil von dem zu machen, was empfohlen wird. Ich mache zum Beispiel phasenweise direkt vorm Schlafengehen noch ordentlich Sport, ist ebenfalls das genaue Gegenteil von allem, stört mich aber kein bisschen, wenn, dann auch eher im Gegenteil.