Hallo,
erst mal vielen, vielen Dank für eure schnellen und wirklich hilfreichen Antworten.
Ich finde es wirklich toll, dass die Userinnen in diesem Forum so hilfsbereit sind und man sogar gelegentlich auf eine Unklarheit in den Zyklusaufzeichnungen hingewiesen wird, selbst wenn man nicht explizit danach fragt.
Ich hab mir vor dem Hintergrund eurer Hinweise meine bisherigen Zyklen noch einmal angeschaut, vor allem um mehr Klarheit über die übliche Schwankungsbreite meiner Tieflage zu bekommen, und mir sind verschiedene Sachen aufgefallen:
Zunächst mal habe ich ehrlich gesagt bisher noch nie meine Messwerte von früheren Zyklen so wirklich "ausgezählt". Stattdessen habe ich einfach die Werte, die immer mal wieder in der Tieflage kommen, so dass ich mich noch gut daran erinnern kann, als Tieflagenniveau gezählt.

Bisher habe ich NFP aber auch nur zur Beobachtung verwendet und hatte sehr oft viel Stress und wenig Zeit.
Außerdem ist mir aufgefallen, dass ich die Klammerregeln in den ersten paar Zyklen noch ziemlich missverstanden habe, was aber meiner Meinung nach auch den teilweise nicht nachvollziehbaren Klammerungen im Arbeitsheft und den Ausführungen zum Klammern im Wissensteil von mynfp geschuldet war. Ich habe nämlich in den allerersten Zyklen anscheinend gedacht, dass der Wert nur aus dem Niveau der ihn umgebenden Werte ragen muss.
Dina hat geschrieben:
Punkt 1: Ich würde nicht pauschal davon ausgehen, dass die ersten Werte im Zyklus erhöht sind, sondern nur dann, wenn sich wirklich auch ein Unterschied zum Rest der Tieflage ergibt. Bei dir sehe ich z.B. laut diesem einen Zyklus keinen Grund, die ersten Werte nicht zum Tieflagenniveau zu zählen.
Du hast Recht, Dina. Nicht nur in diesem Zyklus, sondern auch in allen anderen Zyklen gab es keinen Grund dafür. Die Werte waren bei mir bis auf einige wenige Ausreißer alle weiterhin noch im Tieflagenniveau. Es gab, den Zyklusanfang eingeschlossen in allen 20 Zyklen nur 4 mal ungestörte Werte, die höher als 36.55 lagen, wenn ich nichts übersehen habe.
Dina hat geschrieben:
Punkt 2: Wenn du das Thermometer wechselst, können sich deine Niveaus verschieben. Nach einem Thermometerwechsel muss man also nicht nur in den Zyklus, in dem man wechselt vorsichtig sein, sondern auch in den folgenden Zyklen genauer auf das Niveau achten. Wenn man schon ein paar Zyklen Erfahrung hat, weiß man ja auch meist, was die Störfaktoren sind. Ich würde also nach einem Wechsel bei ungestörten Werten, die über das bisher übliche Niveau herausragen, erstmal davon ausgehen, dass sie zum neuen Niveau gehören.
myfanwy hat geschrieben:
Wie du damit umgehen möchtest musst du wohl selbst entscheiden, du hast ja offenbar etwas Erfahrung. Durch den Thermometerwechsel sind höhere Temperaturen natürlich denkbar, würde das im Auge behalten. Rückwirkend wird meines Wissens nach nicht entklammert.
Undomiel hat geschrieben:
Hast du das Thermometer gerade zu diesem Zyklus gewechselt? Das wäre der einzige Fall, bei dem ich wirklich von einem neuen TL-Niveau ausgehen würde.
Ich habe das Thermometer, welches ca. 0.15 Grad niedrigere Messwerte ausgibt, als mein altes, letzten Zyklus gewechselt. Ich messe aber diesen und letzten Zyklus auch ca 1.5 Stunden später als normalerweise und die Messzeit ist bei mir ein Störfaktor. Ingesamt glaube ich, dass sich beide Änderungen gegenseitig etwas ausgleichen, weil die Tieflagenwerte bisher in einem ähnlichen Bereich lagen wie früher. Nur der Wert 36.55 ist in den letzten beiden Zyklen zusätzlich gehäuft vorgekommen, den ich aber ja deshalb mittlerweile sowieso zu meiner normalen Tieflage zähle. Ich werde aber erst mal vorsichtig sein.

Ob ich jetzt ein paar Zyklen mehr oder weniger zusätzlich mit Kondom verhüte, ist ja jetzt auch egal.
Lola hat geschrieben:
Miss vivi, Deine Schilderung klingt für mich so, als hätten die 36,65 auch die ehM sein können? Grundsätzlich würde ich es wegen des Thermometerwechsels als möglich ansehen, dass dieser Wert TL-Niveau sein könnte, aber auch noch nicht als restlos bewiesen.
Nein, der Wert war vor der "ehM", die ja jetzt eigentlich gar keine ist, weil ich ja nicht auswerten konnte. Dazwischen lagen 2 eindeutige TL Werte. Ich hab das, glaube ich, wirklich ein bisschen blöd formuliert. Da war ich schon ziemlich müde, ehrlich gesagt...
Lola hat geschrieben:
Ich gehe bei mir selbst davon aus, dass die höchsten ungestörten TL-Werte zum TL-Niveau gehören, auch wenn es sich gelegentlich um lästige Ausreißer handelt, die ich am liebsten wegdiskutieren würde. Es gibt bei mir einen sehr großen Temperaturbereich, der sowohl TL als auch schon beginnende HL sein kann. Aber die letztendlichen Hochlagen waren immer höher, das hat sich dann irgendwie von selbst geklärt. Und alles, was nicht sicheres HL-Niveau ist, sehe ich im Zweifelsfall als TL an.
Dass sich TL Niveau und HL Niveau in einem großen Temperaturbereich überschneiden können, habe ich bis jetzt nicht gewusst. Danke, Lola, für die neue Einsicht.

Ich habe ja schon befürchtet, dass sich in den 2 Jahren NFP zur Beobachtung, in denen ich zwar im Forum bei Fragen nachgelesen aber nicht selbst etwas gechrieben habe, einige (Denk)fehler eingeschlichen haben.
Das spricht auf jeden Fall dafür, dass ich 36.65 ins Tieflagenniveau mit rein nehme. Dadurch hätte ich dann keine Störfakoren- bis auf Krankheit- mehr. Wenn ich mir dann aber meine bisherigen Zyklen so ansehe, wären leider wirklich beinahe alle Zyklen unter Miteinbeziehung der Niveauregel nicht mehr auswertbar. Ein paar Hochlagen liegen bei mir sogar komplett im Bereich 36.6 bis 36.7. Gleichzeitig haben alle bisherigen Auswertungen mit dem bisherigen TL Niveau sehr gut mit dem Schleim und dem Zeitpunkt der Menstruation zusammengepasst, weshalb ich rückblickend vermute, dass da auch jeweils ein Eisprung stattgefunden hat. Weil wir in der fruchtbaren Zeit komplett auf GV verzichten und in der unfruchtbaren Zeit bisher zusätzlich mit Kondomen verhütet haben, wäre mit diesen Regeln- zumindest für mich- eine hormonfreie Verhütung nicht mehr akzeptabel.
Deshalb werde ich es in Zukunft folgendermaßen handhaben: Ich zähle 36.65 zunächst einmal nicht zum Tieflagenniveau, werde es aber im Hinterkopf behalten. Im Zweifelsfall werde ich einfach wie bisher weiter mit Kondom verhüten. Falls in Zukunft der Wert 36.65 gehäuft auftritt und sich die zukünftigen Hochlagen damit auch irgendwie auswerten lassen, werde ich diesen mit ins TL Niveau nehmen.
So, das war jetzt ein halber Roman...